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like two drifting turtles in the current


Indonesien, Komodo Bootstrip – Riesige Echsen und abgelegene Schnorchelspots

Auf den Gilis wirbt jeder (wirklich jeder) noch so kleine Travel Agent in seiner 2*2 Meter großen Bretterbude für diese Komodo-Sailing-Touren. Es gibt mehrere Anbieter die aber mehr oder weniger das Gleiche anbieten. Wir hörten, dass es ältere Boote sind und eigentlich auch keine richtigen Segelboote. Unseres hatte ein Segel, wie wahrscheinlich alle anderen auch. Das ist aber lediglich zur Unterstützung des lauten Motors. Wir hörten auch, dass es bei diesen Touren Vorfälle gab, bei denen auch schon ganze Schiffe untergegangen sind. Wir recherchierten etwas um wenigstens nicht mit dem Anbieter zu fahren bei dem das schon vorgekommen ist und wählten dann entsprechend. Wobei wir denken, dass alle Anbieter in etwa das Gleiche an Qualität und Equipment bewerben. Am Ende wird wahrscheinlich bei allen das gleiche Risiko bestehen. Man bucht das Ganze bei einem Travel Agent, der eh immer nur Ja sagt, weil er am Ende die Tour verkaufen will. Vorher anschauen kann man sich das Boot auf den Gilis nicht, da sie nicht von dort aus ablegen. Man kann dann vielleicht noch kurz vor dem Besteigen des Bootes auf Lombok entscheiden ob man mitkommt oder nicht. Das Geld bekommt man dann aber sicher nicht wieder. Wie dem auch sei. Sie hatten Rettungswesten und ein Beiboot, das aber eher klein war. Aus einem Baumstamm geschnitzt oder so was.

Unser Beiboot/"Rettungsboot" in dem Kathrin da schläft.

Unser Beiboot/“Rettungsboot“ in dem Kathrin da schläft.

Hach ja... Unsere Mitfahrer... Einsteigen war auch schon so ne Show.

Hach ja… Unsere Mitfahrer… Einsteigen war auch schon so ne Show.

Es diente bei uns hauptsächlich dazu unsere schwimmunfähigen Chinesen vom Boot an die Strände zu bringen, an denen man halt machte. Oh, ja. So was hatten wir an Board. Ich weiß nicht genau warum die mit sind. Es waren drei Chinesen die sich offenbar kannten. Ein Pärchen in unserem Alter und ein Herr Ende 50 , Anfang 60. Tony nannte er sich, wenn wir uns recht entsinnen. Wir vermuten er hat seinem Sohnemann mit Freundin einen Urlaub spendiert und zu dieser Bootstour überredet. Denn Begeisterung und Spaß konnte man nur ihm ansehen. Das nicht zu kurz. Lustiger Kerl. Das Gesicht der beiden anderen konnte man aber auch kaum sehen. Das war die meiste Zeit auf das Tablet oder Smartphone gerichtet. Wenigstens war Tony voll im Element. Stundenlang nach Delphinen Ausschau halten, Photos machen, quatschen oder schnorcheln. Die wasserscheuen Jungen waren dafür die Ersten, die die einzige Steckdose gesichtet haben. Wie auch immer. Die mussten im Beiboot immer an Land gerudert werden. Vielleicht benutzte die Crew es auch das eine oder andere mal um irgendwas aufs Land zu transportieren.

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Das Tourpaket kostet laut Internetseite (http://wanuaadventureslombok.com) derzeit 1.750.000 Rupiah. Wir haben nach verhandeln und einem ohnehin etwas geringerem Startpreis 1.550.000 Rupiah bezahlt. Umgerechnet ca. 100 Euro. In Bangsal am Hafen kletterten wir alle aufs Boot und suchten unsere Plätze. Wir hatten Plätze auf dem oberen Deck. Das chinesische Pärchen hatte die eine Kabine und ein anderes frisch verliebtes Pärchen hatte die andere Kabine unter Deck. So ging unsere 4-tägige Tour also los.

Der Veranstalter fuhr mit zwei Booten umher. Bei Stopps haben wir sie dann immer wieder getroffen.

Der Veranstalter fuhr mit zwei Booten umher. Bei Stopps haben wir sie dann immer wieder getroffen.

Das untere Deck und die Leiter zum Schlafdeck.

Das untere Deck und die Leiter zum Schlafdeck.

Es ist alles etwas knapp bemessen und so schläft die Crew eigentlich wo man es so am besten aushält. Hier also in der Küche.

Es ist alles etwas knapp bemessen und so schläft die Crew eigentlich wo man es so am besten aushält. Hier also in der Küche.

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Der erste Tag fiel recht kurz aus und wir fuhren eigentlich die ganze Zeit. Auch wenn das Tourpackage was anderes sagte. Genau genommen fuhren wir auch die ganze Nacht. Wer also glaubt auf dieser Tour viel und erholsamen Schlaf abzubekommen hat sich geschnitten. Abgesehen von dem einen Franzosen der mit dabei war. Der hätte wahrscheinlich die vier Tage durchgeschlafen, wenn wir nicht ab und zu mal gehalten hätten.
Der Motor war laut und Nachts wurde nochmal extra Gas gegeben da kein Touri an Deck rumgestolpert ist. Das führte dazu, dass das Boot merklich mehr schaukelte. Man gewöhnte sich aber etwas daran und so waren ein paar Stündchen Schlaf drin.

Erster Stopp auf einer Insel. Dreimal dürft ihr raten, wer so seine Probleme hatte mit dem Laufen durch die Pampa...

Erster Stopp auf einer Insel. Dreimal dürft ihr raten, wer so seine Probleme hatte mit dem Laufen durch die Pampa…

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Schnorcheln...

Schnorcheln…

...schnorcheln...

…schnorcheln…

...und nochmal schnorcheln. War super.

…und nochmal schnorcheln. War super.

Der zweite Tag beinhaltete dann endlich mal etwas Abwechslung. Wir hielten an Moyo Island zum schnorcheln und machten einen Spaziergang zu einem Wasserfall auf der Insel. Bereits der erste Stop versprach, dass diese Tour nicht all zu schlecht werden würde, vorrausgesetzt man hält auch mal irgendwo. Es ging am gleichen Tag noch weiter nach Satonda Island. Ebenfalls schnorcheln und ein kurzer Besuch an Land an einem Salzwassersee.
Eine weitere Nacht bei dröhnendem Motor war angesagt und die Crew hätte gut daran getan kostenlos Valium an alle zu verteilen. Trotz dem vielen Schnorcheln war an Schlaf nur mit Unterbrechungen zu denken.

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Die Landschaft erinnerte uns manchmal an Super Mario auf dem SNES.

Die Landschaft erinnerte uns manchmal an Super Mario auf dem SNES.

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Der Captain. Lustiger Kerl. Hat uns zum Abendessen immer irgendwelche Rocksongs vorgesungen. Vorzugsweise "I'm Sailing" von Rod Steward.

Der Captain. Lustiger Kerl. Hat uns zum Abendessen immer irgendwelche Rocksongs vorgesungen. Vorzugsweise „I’m Sailing“ von Rod Steward.

Zerknautscht von der Nacht wurde uns versprochen, dass die folgende Nacht in einer stillen Bucht sein wird. Sowieso haben die weiteren Schnorchelspots am bei Laba Island, Manta Point und am Red Beach die Nacht schnell vergessen lassen. Höhepunkt des Tages war jedoch der Besuch auf der Insel Komodo mit den riesigen Komodoechsen die auf Komodo und Rinca endemisch vorkommen. Die zu den Waranen gehörenden Riesenechsen waren, Zweifels ohne, äusserst beeindruckend und definitiv ein Höhepunkt.

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Red Beach. Von Weitem hat er einen roten Schimmer.

Pink Beach. Von Weitem hat er einen roten Schimmer.

Rote Korallen machen es möglich. Man sieht hier die roten Körnchen.

Rote Korallen machen es möglich. Man sieht hier die roten Körnchen.

Und hier der ganze Haufen. Ne Moment... Die jungen Chinesen fehlen. Denen war 1h laufen zu viel. Papa Tony war aber voll bei der Sache (ganz rechts im Bild).

Und hier der ganze Haufen. Ne Moment… Die jungen Chinesen fehlen. Denen war 1h laufen zu viel. Papa Tony war aber voll bei der Sache (ganz rechts im Bild).

Offenbar nicht hungrig oder so.

Offenbar nicht hungrig oder so.

Diese komischen Stöcke standen für die Guides bereit. Wir fühlten uns da gleich schon viel Sicherer... :-D

Diese komischen Stöcke standen für die Guides bereit. Wir fühlten uns da gleich schon viel Sicherer… 😀

Wie versprochen, hielten wir am Abend in einer ruhigen Bucht zum Abendessen und einer Runde Schwimmen vor Sonnenuntergang. Nachdem wir dann die letzten Bier, die wir vor Abfahrt geordert hatten getrunken hatten, fielen wir zufrieden ins Bett. Wir waren uns einig, dass die schönen Flecken Erde und das Schnorcheln die Unannehmlichkeiten definitiv Wert waren.

Das Essen war für die einfachen Bedingungen auf dem Schiff ganz gut.

Das Essen war für die einfachen Bedingungen auf dem Schiff ganz gut.

...und eine Runde Touristenbelustigung.

…und eine Runde Touristenbelustigung.

Der letzte Tag bevor wir in Labuan Bajo, unserem Ziel, landeten, versprach nochmal Interessant zu werden. Wir hielten an der Insel Rinca auf der ebenfalls die Komodoechesen vorkommen. Die kleine Wanderung unterschied sich zu Komodo nochmal und bot eine schöne Aussicht sowie eine ganz andere Landschaft im Gegensatz zur Nachbarinsel Komodo.

Die meiste Zeit hingen sie irgendwie doch in der Nähe der (ehem.) Küche herum. Es wurde uns jedoch versichert, dass sie schon etliche Jahre nicht mehr gefüttert werden. Gehen wir mal davon aus und davon, dass sie ein Elefantengedächtnis haben.

Die meiste Zeit hingen sie irgendwie doch in der Nähe der (ehem.) Küche herum. Es wurde uns jedoch versichert, dass sie schon etliche Jahre nicht mehr gefüttert werden. Gehen wir mal davon aus und davon, dass sie ein Elefantengedächtnis haben.

Das schwitzen in der Sonne hat sich gelohnt.

Das schwitzen in der Sonne hat sich gelohnt.

Eigentlich wäre es an der Zeit gewesen in Labuan Bajo von Board zu gehen. Allerdings wurde uns angeboten, dass wir noch eine Nacht im Hafen auf dem Boot schlafen konnten. Kostenlos! Für Low Budget Backpacker natürlich keine Frage was man machen würde. Natürlich blieben wir auf dem Boot und nutzen den Rest des Tages um Labuan Bajo nach dem besten Angebot einer Unterkunft auszukundschaften.

Letzte Bucht vor Labuan Bajo

Letzte Bucht vor Labuan Bajo

Labuan Bajo, der Hafen bei Nacht.

Labuan Bajo, der Hafen bei Nacht.

Die 100€ all-inclusive-bis-aufs-Bier-4-Tage-Boottour hat sich mehr als gelohnt. Es war nicht so sonderlich kompfortabel, aber damit wurde auch nicht geworben. Womit beim bewerben aber fast untertrieben wurde, war das Schnorcheln und den Spass den man für den Preis bekommt. Wir würden vielleicht nicht nochmal genau die gleiche Route mitfahren, aber gäbe es etwas Ähnliches mit anderen Stops, wir würden nochmal mitgehen.
Auch hier hat sich das eigene Schnorchelequipment nochmal ausgezahlt. Auch die Unterwassertasche für die Kamera kam voll zum Einsatz, wie man an den Bilder sieht.

Es war nicht einfach sich für die richtigen Bilder in diesem Artikel zu entscheiden. Deshalb müsst ihr einfach auch in unser Flickr Album „Indonesien“ schauen: hier

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Indonesien, Gili Islands – Drei traumhafte Inseln und die Extratour für einen Tuberkulosetest

Es wurde mal wieder Zeit für schöne Strände auf kleinen Inseln. Und so hat es uns nach der Visumsverlängerung auf die Gili Inseln verschlagen. Am nordwestlichen Zipfel von Lombok.
Von Mataram aus nahmen wir uns ein Taxi (100.000 Rupia/6,70€) zusammen mit Sascha und Fanny. Wie überall auf der Welt gilt es offenbar sich nicht an solchen Dreh- und Angelpunkt der Touristen abzocken zu lassen. Also immer schön geschaut, dass das Taxi keine Ehrenrunden drehte und an der Anlegestelle für die Boote dann auch nicht von irgendwem das Ticket besorgt oder abgekauft sondern am Schalter. Damit kamen wir vier für umgerechnet 1 € pro Person nach Gili Trawangan.

Solche Knatterkisten verkehren zwischen den Inseln.

Solche Knatterkisten verkehren zwischen den Inseln.

Die kleinen Boote bringen alles mögliche auf die Insel.

Die kleinen Boote bringen alles mögliche auf die Insel.

Wer dort angekommen dann zu faul ist 5 Meter zu laufen kann sich von der Pferdekutsche rumfahren lassen. Autos sucht man nämlich vergebens.

Wer dort angekommen dann zu faul ist 5 Meter zu laufen kann sich von der Pferdekutsche rumfahren lassen. Autos sucht man nämlich vergebens.

Für ein paar Tage genossen wir das lebhafte Nachtleben von Trawangan bevor wir dann für rund 1,30€ auf einem Boot nach Gili Air weiterzogen.

Blick auf die Nachbarinsel Gili Meno. Dahinter Lombok und seine vulkanischen Berge.

Blick auf die Nachbarinsel Gili Meno. Dahinter Lombok und seine vulkanischen Berge.

Zum Frühstück ne junge Kokosnuss mit weichem Fleisch zum auskratzen ist einfach unschlagbar.

Zum Frühstück ne junge Kokosnuss mit weichem Fleisch zum auskratzen ist einfach unschlagbar.

Angespült und leicht zu sehen im klaren Wasser.

Angespült und leicht zu sehen im klaren Wasser.

Der kleine Nachtmarkt von Gili Trawangan. Frischer Fisch...

Der kleine Nachtmarkt von Gili Trawangan. Frischer Fisch…

... und andere indonesische Leckerein auf einem Haufen für wenig Geld.

… und andere indonesische Leckerein auf einem Haufen für wenig Geld.

Trawangan hat Spaß gemacht. Air war aber um einiges entspannter und bot ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Nachtleben und ruhiger Atmosphäre am Tag. Es gab nicht fast jede Nacht eine Party wie auf Trawangan. Dennoch hatten genügend Bars lange offen um nicht schon früh ins Bett zu müssen. Strandpartys gibt es aber auch hier. Jedoch nur 1-2 mal die Woche an unterschiedlichen Plätzen.

Weiter auf Gili Air ein ähnliches Bild. Viel Wasser und ein Strand einmal außen rum um die Insel

Weiter auf Gili Air ein ähnliches Bild. Viel Wasser und ein Strand einmal außen rum um die Insel

Fanny und Sascha waren ein Tag eher auf Gili Air und loteten schon mal einen guten Deal aus. Vielleicht etwas teurer als irgendwo in den hinteren Gassen ein Zimmer. Dafür mit Blick aufs Meer...

Fanny und Sascha waren ein Tag eher auf Gili Air und loteten schon mal einen guten Deal aus. Vielleicht etwas teurer als irgendwo in den hinteren Gassen ein Zimmer. Dafür mit Blick aufs Meer…

...Veranda mit Bett und Hängematte für ca. 12 Euro die Nacht.

…Veranda mit Bett und Hängematte für ca. 12 Euro die Nacht.

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Uns hat es hier mehr gefallen als auf Trawangan. Neben dieser Ausgeglichenheit trug auch die schönere Unterwasserwelt bei, die in Schnorchelnähe lag. Dies und dass Sascha und Fanny mit uns fleißig Bintang und Brem getrunken haben war definitiv ein ausschlaggebender Punkt für uns 1 1/2 Wochen dort zu verbringen. Sascha fand jede noch so kleine Quelle bei der es Brem zu kaufen gab und manchmal hatten wir sogar unterschiedliche Sorten zur Verkostung.

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Er schien innerhalb kürzester Zeit Freundschaft mit der runzeligen, kleinen Omi geschlossen zu haben, die irgendwo in der Mitte der Insel über kleine Gassen zu erreichen war. Englisch konnte sie nicht aber sie wusste immer dass wir wegen dem selbstgebrauten Zeug da waren. 😉

Beim Schnorcheln stieß man fast täglich auf Schildkröten.

Beim Schnorcheln stieß man fast täglich auf Schildkröten.

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Wer sieht ihn?

Wer sieht ihn?

Die Zeit ließ sich dort sehr gut genießen, wenn da nicht das Problem mit dem Work & Holiday Visum gewesen wäre. Es gibt im Anmeldeformular diese eine Frage. Ob wir denn im letzten halben Jahr länger als drei zusammenhängende Monate außerhalb unseres Heimatlands gewesen sind. Müssen wir ja eigentlich mit Ja beantworten. Nachfolgend kommt die gleiche Frage nochmal mit der Bitte aufzulisten in welchem Land man gewesen sei. Nun war im nächsten Dialog die Frage etwas anders und lautete, ob wir länger als drei zusamenhängende Monate in einem anderen Land als Deutschland waren. Was ja mit Nein zu beantworten wäre, da wir nie länger als 3 Monate in einem Land waren. Meist nur 4 Wochen. Maximum war 7 Wochen in Indien. Nach einigen Telefonaten mit unterschiedlichen Orten hatten wir unterschiedliche Antworten. Dabei sollte man erwähnen, dass diese Telefonate nicht einfach zu bewältigen waren von Gili Air aus. Die Internetverbindung war unglaublich schlecht und die Skypeverbindung brach meist nach 30 Minuten in der Warteschleife ab. Alternativ immer dann wenn man jemanden an der Strippe hatte.
Wir versuchten am Ende mit einer Änderungsanforderung der Visumsanfrage diese Frage zu ändern und somit den Tuberkulosetest, der daraus resultieren würde, zu umgehen. Pustekuchen. Wurde abgelehnt. Es sei zwar richtig was wir gesagt haben, aber die unterschiedlichen Länder, die wir bereist haben, seien alle TBC gefährdete Länder und somit ein Test notwendig.
Dabei hatten wir genau deshalb auf Bali einen Zwischenstopp, bei dem wir uns bereits versichert hatten, dass ein TBC-Test nicht notwendig sei! Naja. Kathrin musste dann in den sauren Apfel beißen und alleine zurück nach Bali für einen Test. Dieser Test musste bei einem von der australischen Regierung genehmigten Arzt stattfinden und bestand aus lediglich einer Röntgenaufnahme und dauerte insgesamt ca. 5 Minuten. Dazu kommt die Fahrt nach Bali die ca. 9 Stunden dauerte, eine Übernachtung und die Fahrt dieses mal mit dem Schnellboot für mehr Geld, dafür aber deutlich schneller (ca. 5 Stunden), zurück.
Marcel hat die Frage dann einfach anders und unserer Ansicht nach korrekt interpretiert und es hat nie wieder jemand nach irgend etwas aus diesem Anmeldeformular gefragt. Einen Test musste er daher auch nicht machen.
Wir gönnten uns noch einen Auffrischungstauchkurs und genossen die restlichen Tage auf der schönen Insel, bevor es mit einer dreitägiger Bootstour über die Komodoinsel nach Flores ging.
Die Inseln sind definitiv einen Besuch wert. Trawangan für diejenigen, die Feiern wollen. Sie finden dort alles was sie brauchen. Feierwillige, Bars, Party und Magic Mushrooms. Dies scheint in Indonesien offenbar entweder legal zu sein oder toleriert zu werden. Es gibt sie auf Bali jedenfalls zu Hauf und auch auf den Inseln werden sie ganz offen verkauft. Die Strände auf Trawangan sind schön, dennoch gefielen sie uns auf Gili Air besser. Besonders das Schnorcheln war um einiges schöner und artenreicher. Schildkröten sind hier nahezu täglich zu sehen. Aber auch Seeschlangen und die unterschiedlichsten Fische sind hier zu sehen. Partys gibt es ebenfalls und am Abend bieten die Bars genügend Abwechslung. Wer tauchen will findet auch diese Möglichkeit. Wer jedoch Erfahrung hat und ohnehin nach Labuan Bajo auf Flores gehen möchte zum tauchen, kann sich das Geld auch für dort aufsparen. Das Dynamitfischen hat Spuren hinterlassen auf den Gilis. Es ist trotzdem schön (riesige Schildkröten) und nicht zu schwere Bedingungen für Tauchanfänger mit einer erwähnenswerten aber gut machbaren Strömung.

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Den Versuch von einer Insel zur anderen zu schwimmen sollte man besser unterlassen und stattdessen das dadurch entstehende Panorama einfach genießen. Die Strömung ist nicht zu unterschätzen.
Tipp für Low-Budget-Traveller: Bringt Schnorchelzeug mit oder kauft es auf Lombok oder Bali. Wer gerne viel und oft schnorchelt kommt damit billiger weg.

Unser täglich Brot: Nasi Campur von den unterschiedlichsten Restaurants. Tofu, Tempe, Bohnen, Gemüse, Ei und Reis. Warung Kampung war einer davon. Netter Besitzer. Etwas im Inneren von Gili Air gelegen.

Unser täglich Brot: Nasi Campur von den unterschiedlichsten Restaurants. Tofu, Tempe, Bohnen, Gemüse, Ei und Reis.
Warung Kampung war einer davon. Netter Besitzer. Etwas im Inneren von Gili Air gelegen.


Indonesien, Lombok – Warten auf Freitag, ne halt, Mittwoch.

Es kam gar nicht in Frage einfach nur auf das Visum zu warten und in Mataram zu sitzen. Wir mieteten uns einen Motorroller und schauten uns Lombok etwas an. Das erste Ziel war Tete Batu.
Bevor wir unsere Unterkunft für die Nacht suchten, schauten wir uns den Naturpark mit seinen wild lebenden, Haubenlanguren und dem idyllisch gelegenen Wasserfall an. Nochmal anzumerken wäre, dass wir keinem einzigen westlichen Touristen begegnet sind die ganze Zeit. Lediglich eine Hand voll indonesischer Touris lief uns über den Weg. Generell begegneten wir dort relativ wenigen Leuten, in dem sonst so großzügig bevölkerten Indonesien.

Den Berg rauf nach Tete Batu. Es lohnt sich immer wieder auf eigene Faust mit dem Moped los zu ziehen. Wer das nicht versucht ist selbst schuld.

Den Berg rauf nach Tete Batu. Es lohnt sich immer wieder auf eigene Faust mit dem Moped los zu ziehen. Wer das nicht versucht ist selbst schuld.

Der Wasserfall am Fuße des Mount Rinjani mit seinen affigen Bewohnern war definitiv einen Besuch wert.

Der Wasserfall am Fuße des Mount Rinjani mit seinen affigen Bewohnern war definitiv einen Besuch wert.

Sie waren nicht gerade superneugierig. Jedoch waren die Affen mit dem grauen Fell weniger schreckhaft und scheu als die Haubenlanguren.

Sie waren nicht gerade superneugierig. Jedoch waren die Affen mit dem grauen Fell weniger schreckhaft und scheu als die Haubenlanguren.

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Der Wasserfall am Ende des Weges liegt versteckt in einer kleinen Schlucht und lädt zur Abkühlung ein. Allerdings war es auf der Höhe schon wieder nicht mehr so warm am Abend und wir verzichteten lieber.

Der Wasserfall am Ende des Weges liegt versteckt in einer kleinen Schlucht und lädt zur Abkühlung ein. Allerdings war es auf der Höhe schon wieder nicht mehr so warm am Abend und wir verzichteten lieber.

Hier einer der Haubenlanguren die, wie wir später erfuhren, sich nur selten zeigen. Vermutlich war kurz vor der Dämmerung ein idealer Zeitpunkt und eine kleine Gruppe rannte weniger Meter vor uns über den Weg und verschwand in den Baumwipfeln. Wir schleichten vor uns hin und konnten sie noch eine Weile beobachten.

Hier einer der Haubenlanguren die, wie wir später erfuhren, sich nur selten zeigen. Vermutlich war kurz vor der Dämmerung ein idealer Zeitpunkt und eine kleine Gruppe rannte weniger Meter vor uns über den Weg und verschwand in den Baumwipfeln.
Wir schleichten vor uns hin und konnten sie noch eine Weile beobachten.

Fußball ist überall beliebt auf der Welt.

Fußball ist überall beliebt auf der Welt.

Lombok ist vornehmlich islamisch geprägt mit Einflüssen von Bali. Tete Batu liegt südlich des Vulkans Rinjani und ist ein kleines traditionelles Dorf. Tete Batu gewährt einen Einblick in die Sasak-Kultur Lomboks und so kamen wir bei einer Familie mit einer Hand voll Zimmern unter, die neben diesen auch selbst Bio-Gemüse anbaut.
Wir wurden herzlich empfangen und die Tochter führte uns durch den eigenen Garten bzw. Felder. Vanilleschoten, Ananas, Reis, Papaya und und und. Als dann der Vater nach Hause kam, beschlossen wir mit ihm am nächsten Morgen eine Tour durch die benachbarten Dörfer zu machen. Vorbei an Ananasfeldern führte der Weg zum Tabakbauer und dem lokalen Markt im benachbarten Dorf.

Die Tochter des Kembang Kuning Cottage führte uns über die Gärten und Felder der Familie und zeigte uns was sie so anbauen.

Die Tochter des Kembang Kuning Cottage führte uns über die Gärten und Felder der Familie und zeigte uns was sie so anbauen.

Kakao

Kakao

Vanille

Vanille

Traditionelles Sasak Gericht: Ohla-Ohla. Besteht aus Gemüse und frisch geraspelter Kokosnuss. Dazu gibt es Reis und Omlet. Von Haus aus vegetarisch.

Traditionelles Sasak Gericht: Ohla-Ohla. Besteht aus Gemüse und frisch geraspelter Kokosnuss. Dazu gibt es Reis und Omlet. Von Haus aus vegetarisch.

Ein weiteres traditionelles Gericht der Sasak: Urap-Urap, Bohnen, Sprossen und water spinach in Kokosnusssaft, Tamarind und anderen Gewürzen. Dazu ebenfalls Reis.

Ein weiteres traditionelles Gericht der Sasak: Urap-Urap, Bohnen, Sprossen und water spinach in Kokosnusssaft, Tamarind und anderen Gewürzen.
Dazu ebenfalls Reis.

Tabak wird in der Gegend viel angebaut. Hier mit dem einheimischen Zigarettenpapier ohne Klebestreifen und dafür mit süßem Geschmack.

Tabak wird in der Gegend viel angebaut. Hier mit dem einheimischen Zigarettenpapier ohne Klebestreifen und dafür mit süßem Geschmack.

Sonnenaufgang von unserem kleinen Balkon

Sonnenaufgang von unserem kleinen Balkon

Beim Tabakbauern der für Philip Morris anbaut. Düngemittel und andere Mitte werden geliefert und müssen wie vorgeschrieben angewendet werden. Interessante Info war, dass diesen Tabak keiner raucht. Er kratzt und brennt viel zu sehr im Vergleich zum separat angebauten Tabak für den lokalen Verkauf und Verbrauch, sagen sie.

Beim Tabakbauern der für Philip Morris anbaut. Düngemittel und andere Mitte werden geliefert und müssen wie vorgeschrieben angewendet werden. Interessante Info war, dass diesen Tabak keiner raucht. Er kratzt und brennt viel zu sehr im Vergleich zum separat angebauten Tabak für den lokalen Verkauf und Verbrauch, sagen sie.

Er zeigte uns auch Ananasfelder. Wir hatten sie zwar schon wild wachsen sehen, aber ein Feld hatten wir noch nicht gesehen.

Er zeigte uns auch Ananasfelder. Wir hatten sie zwar schon wild wachsen sehen, aber ein Feld hatten wir noch nicht gesehen.

Auf dem nahe gelegenen Mark bei der Fischfrau. Getrocknet oder als Paste (eckige Blöcke im hinteren Bereich)

Auf dem nahe gelegenen Mark bei der Fischfrau. Getrocknet oder als Paste (eckige Blöcke im hinteren Bereich)

Krupuk gibt es in Indonesien an jeder Ecke. Die Chips bestehen aus Reismehlteig der in dünne scheiben geschnitten und getrocknet wurde. Werden diese rohen Chips in heißem Fett ausgebacken gehen sie auf und werden knusprig. Gibt es oftmals in Krabben- oder Knoblauchgeschmack. Aber auch einfach nur gesalzen sehr beliebt. Auf dem Bild sieht man eingefärbte, rohe Chips.

Krupuk gibt es in Indonesien an jeder Ecke. Die Chips bestehen aus Reismehlteig der in dünne scheiben geschnitten und getrocknet wurde. Werden diese rohen Chips in heißem Fett ausgebacken gehen sie auf und werden knusprig. Gibt es oftmals in Krabben- oder Knoblauchgeschmack. Aber auch einfach nur gesalzen sehr beliebt. Auf dem Bild sieht man eingefärbte, rohe Chips.

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Eine kleine Töpferwerkstatt in einem Dorf bei Tete Batu. Kathrin hatte es irgendwie nicht so drauf.

Eine kleine Töpferwerkstatt in einem Dorf bei Tete Batu. Kathrin hatte es irgendwie nicht so drauf.

Auf der andern Straßenseite wurde das Steingut dann in einem Strohhaufen gebrannt.

Auf der andern Straßenseite wurde das Steingut dann in einem Strohhaufen gebrannt.

Was uns unglaublich überrascht hat, war, dass er am Ende des Ausflugs noch nicht einmal Geld wollte und auch noch darauf bestanden hat, etwas (einen gefühlten Sack voll) von dem lokalen Tabak mit auf die Reise zu nehmen. Wir haben ihm trotzdem ein großzügiges Trinkgeld gegeben. Er hat schließlich den halben Tag damit verbracht uns herum zu führen und Dinge zu erklären.
Absoluter Tip! Wir können nur wärmstens empfehlen dort etwas Zeit zu verbringen. Eine Nacht war leider etwas knapp. Zum Zeitpunkt als wir dort waren gab es noch keine Webseite. Mittlerweile findet ihr sie im Internet: http://tetebatulombokkembangkuningcottage.com

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Einmal voll tanken bitte!

Einmal voll tanken bitte!

Die Mopedfahrt führte uns weiter für eine Nacht nach Kuta auf Lombok. Bekannt und beliebt bei Surfern, war es für uns eher etwas uninteressant. Die Surfspots sind wohl nicht direkt dort, sondern eher im Umkreis.
Zurück in Mataram hieß es dann nur noch unseren Pass abholen und Daumen drücken, dass Überraschungen auf uns warteten. Da Fanny und Sasch aber keinerlei Probleme hatten, waren wir guter Dinge.
Es war dann auch keine große Aktion mehr. Hingefahren, den quarzenden Beamten etwas beim Stempel reinhauen zugeguckt und den Pass eingesammelt. Schon ging es am nächsten Tag mit Fanny und Sascha weiter auf die Gili Islands.

Auf dem Amt in Mataram

Auf dem Amt in Mataram


Indonesien, Lombok – Mach das mal länger hier

Wie das Angebot versprach, wurden wir mit der Fähre nach Bali gebracht und es ging mit dem Bus noch weiter bis nach Denpasar. Einer der brenzligsten Situationen die wir wohl in einem Bus hatten war auf der Straße von der Fähre nach Denpasar. Der Busfahrer manövrierte im letzten Augenblick den vollbesetzten Bus in eine Hofeinfahrt um einem überholenden LKW auf der Gegenspur auszuweichen. Ein paar Einheimischen entfuhr ein Angstschrei und man konnte den Schrecken deutlich im Gesicht sehen. Auf dieser Straße kommt es offenbar vermehrt zu regelmäßigen Unfällen mit schlimmen Folgen, wie wir später erfahren haben.

Mit dem Bus in die Fähre. Danach ging die wilde Fahrt los.

Mit dem Bus in die Fähre. Danach ging die wilde Fahrt los.

Leider fuhr der Bus nicht bis ins Zentrum, sondern außerhalb auf einen Busbahnhof. Ärgerlich. Aber wir waren nicht alleine und so teilten wir uns, noch immer nach Schwefel stinkend, ein Taxi mit Fanny und Sascha und machten uns in Denpasar bzw. Kuta zu viert auf die Suche nach einem Hotel. Die Dusche war herrlich, auch wenn man den Schwefelgeruch nicht gleich los wurde. Von den Klamotten ganz zu schweigen. Die Tasche unseres Fotos riecht nach mehr als 6 Monaten noch immer nach Schwefel.

Nasi Campur auf Bali! Meine Fresse, wie wir dieses Zeug geliebt haben. Und es wurde nie langweilig, weil je nach Restaurant die Zusammensetzung anders war. Oft mal mit Tempe. tolles Zeug aus Sojabohnen. Hier jedoch nicht auf dem "Teller".

Nasi Campur auf Bali! Meine Fresse, wie wir dieses Zeug geliebt haben. Und es wurde nie langweilig, weil je nach Restaurant die Zusammensetzung anders war.
Oft mal mit Tempe. tolles Zeug aus Sojabohnen. Hier jedoch nicht auf dem „Teller“.

Das ist also Kuta. Der Ballerman der Australier. Wir bleiben nur auf ein paar Bier (2 Nächte) und fuhren dann weiter nach Lombok. Schließlich mussten wir unser Visum verlängern. Wir haben gehört, dass das in Lombok oftmals schneller und mit weniger Anstehen funktioniert. Wir wollten ohnehin wieder kommen, um von Bali nach Australien zu fliegen. Eine Nacht noch in Padang Bai und von dort aus ging es dann auch schon weiter nach Mataram.

Anlegestelle von Padang Bai

Anlegestelle von Padang Bai

Eine Nacht in Padang Bai bevor es nach Lombok ging. Der abgelegene Strand ist einen Besuch und vor allem den Fußmarsch wert.

Eine Nacht in Padang Bai bevor es nach Lombok ging. Der abgelegene Strand ist einen Besuch und vor allem den Fußmarsch wert.

Die Fähre hält eigentlich in Lembar auf Lombok. Ihr kommt am besten mit einem Bemo (Sammeltaxi) nach Mataram. Schaut, dass ihr nicht gleich an der Fähre von einem Taxifahrer übers Ohr gehauen werdet. Lauft einfach zur Hauptstraße und angelt euch da ein Taxi oder Bemo.

Nach etwas suchen fanden wir dann eine günstige Unterkunft bei einer Familie, die ein paar Zimmer hatte. Eines der Zimmer roch ganz schön nach Benzin. Später wurde uns dann auch klar wieso. An unserem Moskitonetz kletterte nämlich eine Bettwanze. Offenbar hatten sie versucht die Bettwanzen mit Benzin zu vertreiben. Wir hatten die darauf folgenden Tage ziemlich bed bug paranoia.

Wir kamen mal wieder an einem Wochenende an. D.h. Ämter haben an solchen Tagen nicht nur in Deutschland geschlossen. Das ist wohl einer der wenigen Gemeinsamkeiten. Die indonesischen Ämter sind doch noch etwas anders als unsere. Nicht viele Schilder, dafür umso mehr Aschenbecher und Qualmwolken die hinter den Tresen der Beamten aufstiegen.
Wir vertrieben uns also bis zum Montag die Zeit mit Sascha und Fanny. Mataram selbst ist recht untouristisch und es gibt wenig interessantes. Aber wir waren eigentlich auch nur hier, um unser Visum zu verlängern. Wir beschränkten uns bis Montag also auf Karten spielen und dem Erforschen von einheimischen Getränken. Brem (gespr.: Brom oder so) ist ein alkoholhaltiges Getränk, das aus Reis hergestellt wird. Es war billiger als Bier. Natürlich sind wir als billige Backpacker auf das Zeug umgestiegen!

Siegertreppchen: Sascha hat abgeräumt und das Spiel gewonnen. Wenn wir nur wüssten wie es hieß. Da war eindeutig zu viel Brem (Brom gesprochen) im Spiel. Wir haben bisher ein paar Kartenspiele kennengelernt aber immer wieder vergessen. An den Karten mangelt es ja nicht. Die tragen wir die ganze Zeit schon mit uns rum.

Siegertreppchen: Sascha hat abgeräumt und das Spiel gewonnen. Wenn wir nur wüssten wie es hieß. Da war eindeutig zu viel Brem (Brom gesprochen) im Spiel.
Wir haben bisher ein paar Kartenspiele kennengelernt aber immer wieder vergessen. An den Karten mangelt es ja nicht. Die tragen wir die ganze Zeit schon mit uns rum.

Montag ging es dann also zum Amt und wir wollten die Ersten sein. Es ist im ersten Stock und wie auch im Rest des Landes wird überall geraucht. Im Gebäude allerdings nur die Beamten in ihrer Uniform hinter dem L-förmigen Tresen aus dunklem Holz. War das in den 70ern bei uns auch so in Ämtern? Ein Ein Beamter mit einem riesigen Stapel von Akten auf dem Arm knallte den Haufen lieblos auf den Tisch. Setzte sich dazu, zündete sich eine Kretek an (indonesische Zigaretten mit Nelkengeschmack) und haute dann einen Stempel nach dem anderen auf die Formulare.
Es war eigentlich einfach. Man musste sich ein Formular abholen, ausfüllen und mit den Fotos und den Kopien des Pass und des Einreisestempels wieder abgeben. Der Prozess scheint allerdings genau der Gleiche zu sein wie in Denpasar. Ebenso die Gebühren. Wir entschieden uns für das Günstigste. Das dauert 3 Tage. Wir hatten alles vorbereitet (doppelte Ausführung) und waren uns sicher, dass das gleich klappt. Moooooment. Natürlich nicht. Das ist ein Amt. Dazu noch in einem fremden Land. Die Kopie des Passes mit dem Passbild durfte nicht auf der gleichen Seite sein wie die Kopie des Einreisestempels. Auseinander schneiden fanden sie auch nicht toll. Also mussten wir los. Eins ist aber überall gleich. Wenn man Kopien oder Bilder auf ein Amt bringen muss, ist in der Regel nicht weit weg eine Möglichkeit dazu. So war um die Ecke ein Laden der Kopien anfertigte. Wir hatten uns also am Tag zuvor vollkommen sinnlos dumm und dämlich gesucht. Den Verkäufer in einem Computerladen eines Einkauftzentrum haben wir ebenfalls umsonst mit einscannen und drucken auf einem eingestaubten Tintenstrahldrucker beschäftigt. Es war sogar in Farbe. Aber eben nicht auf zwei getrennten DIN A4 Seiten.
Möglicherweise ist Mataram im Vorteil bei der Visumsverlängerung, wenn auf Bali Hauptsaison ist. Wir wurden in Mataram jedenfalls ganz normal behandelt und es wurden keine extra Gebühren verlangt, wie wir es über Denpasar gelesen haben. Es ging aber auch nicht schneller. Wer es jedoch eilig hat kann gegen Aufpreis die Expressvariante wählen. Das unterscheidet sich allerdings nicht von Denpasar. Was vielleicht noch anzumerken wäre, ist der Dress Code auf Ämtern in Indonesien. Lange Hose, geschlossene Schuhe und bedeckte Schultern sind wohl im ganzen Land Pflicht. Ob es dann allerdings durchgesetzt wird steht auf einem anderen Formular, ääähhh, Blatt…


Indonesien, Java, Bromo & Ijen – Rauch, Schwefel und blaue Feuer

Die Tour zu den beiden Vulkanen kostete am Ende 650.000 Rupia pro Person. Was uns nicht angeboten wurde, war die Option auf Ijen mitten in der Nacht hoch zu steigen, um im Dunkeln die „Blue Fire“ zu sehen. Das kostete 100.000 pro Person extra. Wir entschieden uns vor Ort dann aber doch noch dafür, was sich definitiv gelohnt hat. Später mehr. So kostete die Tour mit zwei Übernachtungen, Frühstück und Fähre mit Transport nach Denpasar 750.000 Rupia (ca. 47 Euro) pro Person.
Die Tour begann mit einer langen Autofahrt, die den gesamten Tag dauerte. Als es dann bereits dunkel war, kamen wir an unserem Nachtlager an. Es war wirklich nur eine einfache Unterkunft mit simplen Zimmern und Gemeinschaftsbad. Nicht gerade europäischer Standard, aber das waren wir schon gewohnt. Was konnte man bei dem Preis auch schon anderes erwarten? Das Klima dort war bereits etwas kühler, wir befanden uns schließlich einige Meter höher als noch in Yogyakarta.

Um 4 Uhr am Morgen zogen wir dann mit langen Klamotten durch die Nacht Richtung Mount Bromo, um den Sonnenaufgang zu sehen. Der Weg sei zu Fuß ganz einfach zu finden hat man uns gesagt. Davon waren auch die anderen vier Mitreisenden überzeugt und wir stapften zusammen los. Unterwegs wurde uns dann von Einheimischen immer wieder angeboten, dass sie uns auf ihren Mopeds für etwas Geld dort hin fahren, es sei ja so weit. Wir wollten laufen.
Wir orientierten uns in der stockfinsteren Nacht hauptsächlich an den Mopeds die uns zuvor noch ihre Dienste angeboten hatten und unserer Meinung nach nun zum Bromo fahren um uns auf dem Rückweg wieder auf den Keks zu gehen mit ihren Angeboten.
Irgendwann stoppten die Fahrer. Es dämmerte bereits etwas. Langsam bekamen wir das ungute Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Was wollen die wohl? Denn es waren zufälligerweise sechs Fahrer und wir waren sechs Personen. Die Fahrer kamen zurück und hielten bei uns an. Dann sagten sie uns wir seien in die falsche Richtung gelaufen und wir würden es nicht rechtzeitig zum Sonnenaufgang schaffen, wenn wir nicht mit ihnen fahren würden. Solche Arschlöcher! Sie wussten ganz genau, was sie da machten!
Da standen wir nun. Stinksauer und im Dunkeln und wussten nicht so recht in welche Richtung. Es gab nicht viel an dem man sich orientieren konnte.Was wir aber alle wussten, war, dass wir uns lieber den Sonnenaufgang vom Vulkan aus entgehen lassen würden, statt deren Spiel mit zuspielen. Mittlerweile wurde es immer heller, aber es war trotzdem nicht ganz klar in welche Richtung wir hätten laufen sollen. Die moderne Technik holte uns dann aus dem Schlamassel. Wir hatten zwar keine mobile Internetverbindung, aber Marcel hatte aus Gewohnheit Kartenmaterial auf seinem Telefon gespeichert. Leider nicht detailliert genug um die Wege zu erkennen, aber genug um die Berggipfel darauf zu sehen. Per GPS wussten wir dann wo wir sind und liefen Querfeldein, Richtung Bergspitzen. Es war zwar noch immer nicht klar welcher der Richtige ist, aber einer musste es sein. Die Sonne ging immer weiter auf und zeigte die Silhouetten der Berge.
Die Fahrer folgten uns und gingen immer weiter runter mit dem Preis. Wir ignorierten sie einfach und sie zogen dann ab. Dieses mal natürlich in die Richtige Richtung. Wir schafften es gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf den Berg. Ha! Gewonnen!

Dunstschwaden im Tal kurz vor Sonnenaufgang.

Dunstschwaden im Tal kurz vor Sonnenaufgang.

Hätten wir womöglich weniger gequatscht und wären nicht einfach den Fahrern hinterher. Dann hätte der Hinweis von unserer Unterkunft „Follow the white stones“ auch Sinn gemacht.

Nice!

Nice!

Dank der Überbelichtung sieht man wenigstens nicht, wie verschwitzt wir aussahen nach dem Spurt auf den Berg hoch. :-D

Dank der Überbelichtung sieht man wenigstens nicht, wie verschwitzt wir aussahen nach dem Spurt auf den Berg hoch. 😀

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Nein, das ist nicht der Bromo. Auf dem stehen wir ja. Als die Sonne dann raus war schien der Vulkan nebenan in den unterschiedlichsten Farben.

Nein, das ist nicht der Bromo. Auf dem stehen wir ja. Als die Sonne dann raus war schien der Vulkan nebenan in den unterschiedlichsten Farben.

Für uns wurden die Smartphones zum unverzichtbaren Begleiter auf der Reise und haben uns oft schon Zeit und Ärger erspart. Insbesondere Offlinekartenmaterial ist Gold wert, wie auch in diesem Fall. Und wer schon mal als Tourist im Taxi im Kreis gefahren wurde, weiß wovon wir reden. Zwar kann man dadurch nicht automatisch eine Navigation starten, aber man weiß per GPS wo man sich befindet und hat in der Regel genauere Karten als die kostenlosen Karten aus der Touristeninformation. Wir empfehlen das Open-Source-Projekt OSM (www.openstreetmaps.org). Google Maps geht auch, ist aber in der Pampa oftmals schlecht oder gar nicht Kartographiert. OSM zeigt dagegen teilweise sogar kleine Trampelpfade auf. Mit einer App wie MapsOn, kann man das Kartenmaterial auf seinem Telefon zur späteren Verwendung abspeichern und wieder aufrufen.
Nach einem überraschend großzügigen Frühstücksbuffet ging es wieder in den Minibus und wir wurden abermals stundenlang umhergefahren. Die Stops an den Restaurant unterwegs schienen wohlüberlegt gewesen zu sein. Denn die Preise waren höher als normal. Wer sich also vorher mit Proviant versorgt, ist auf der günstigeren Seite. „Vorher“ bedeutet in Yogyakarta. Die Stops an den Supermärkten sind ebenfalls bewusst gewählt und sind nicht an den günstigen und bekannten Supermarktketten. Die Tütensuppen z. B. waren selbst in unserer Unterkunft am Bromo günstiger als in dem Supermarkt an dem wir gehalten haben.

Zack und alle rein in die winzige Klapperkiste und weiter zum nächsten Vulkan. Ein Glück wurden wir dann später nochmal aufgeteilt und waren nicht ganz so eingequetscht.

Zack und alle rein in die winzige Klapperkiste und weiter zum nächsten Vulkan. Ein Glück wurden wir dann später nochmal aufgeteilt und waren nicht ganz so eingequetscht.

Indonesischer Straßenverkehr außerhalb der Stadt. Immer drauf, was geht.

Indonesischer Straßenverkehr außerhalb der Stadt. Immer drauf, was geht.

Abends checkten wir in einem, vor einigen Jahren vermutlich hübsch gewesenen Hotel ein. Es lag recht idyllisch, umgeben von Natur. Bedeutet aber gleichzeitig wieder, dass man das angebotene Essen zwangsweise dort kaufen muss oder von seinem Proviant lebt. Dort erfuhren wir, dass bei unserem Paket die sogenannten „Blue Fire“ (zu dt.: blaue Feuer) nicht enthalten waren, sondern nur der Aufstieg am morgen. Wie schon erwähnt, zahlten wir den Preis nach und ließen uns überraschen. „Blaue Feuer die aus dem Stein kommen und man nur bei Nacht sieht.“, konnte man uns nur schwammig beschreiben. Es klang interessant. Außerdem gingen unsere neuen Mitreisenden Sascha und Fanny ebenfalls da hin und dann konnte es schon mal nicht zu langweilig werden.
Um halb Zwei am Morgen ging es mit dem Auto los und wir wurden wenig später am Fuße des Ijens abgeladen und an einen Führer verwiesen. Wir waren gespannt. Gespannt auf diese ominösen Feuer und gespannt auf die Schwefelmine, wo von Hand und mit einfachen Mitteln Schwefel abgebaut wird.

Der "Zauberwald" am Ijen. Ablagerungen des Vulkanrauchs.

Der „Zauberwald“ am Ijen. Ablagerungen des Vulkanrauchs.

Der Weg nach oben war im Dunkeln wenig spektakulär und je Höher man kam, desto mehr roch es nach Schwefel und desto mehr glitzerte die Oberfläche der Pflanzen und Blätter eigenartig im Taschenlampenschein. Hatte etwas von einem verzauberten Wald. Am Rande des Kraters war kaum noch Vegetation auszumachen und man konnte von weitem bereits blaue Flamen im Krater züngeln sehen. Wir hielten an einer Art Aussichtsplattform und hatten schon Angst, dass das nun alles war mit dem blauen Feuer. Dann ging es aber weiter und wir stiegen in den Krater runter. Auf dem Weg kamen uns bereits die ersten, schwer beladenen Minenarbeiter entgegen. Je nach dem wie der Wind stand, wehte uns mehr und mehr Schwefelgeruch entgegen.
Unten angekommen dann eine sehr unwirkliche Szene. Dichter, stark schwefeliger Rauch kam aus dem Berg. Dazwischen züngelten große, blaue Flamen aus den Spalten im Gestein und am Rande hantierten Männer ohne viel Schutzbekleidung mit Eisenstangen und Hammer, um das zuvor flüssige und nun erhärtete Schwefel vom Berg zu lösen und in geflochtene Körbe zu laden. Immer wieder drehte der Wind und der stechende Rauch machte das Atmen unangenehm. Sobald der Rauch zu stark wurde riefen die Führer die Gruppen wieder zusammen und weg von der Abbaustelle. Die schwer beladenen Körbe wurden links und rechts an einer Stange befestigt und von den Arbeitern auf den Schultern den Berg runter zur Wiegestelle getragen, um dann wieder den Weg nach oben anzutreten. Knallharter Knochenjob, denn die Ladung wiegt 80 Kilo und mehr. Alle Arbeiter waren immerzu am Husten. Das war für die Arbeiter erst der Anfang eines schweißreichen und anstrengenden Tages in dem Vulkan.

Die blauen Feuer. Als würde der Berg brennen. Wenn der Wind den Rauch weggeblasen hat sah man, dass das Feuer aus Felsspalten züngelt.

Die blauen Feuer. Als würde der Berg brennen. Wenn der Wind den Rauch weggeblasen hat sah man, dass das Feuer aus Felsspalten züngelt.

(K)einfache Schutzkleidung. Nicht jeder hatte so eine Maske auf wie er hier.

(K)einfache Schutzkleidung. Nicht jeder hatte so eine Maske auf wie er hier.

Mit den einfachsten Mitteln wird dort Schwefel abgebaut. Mit Stahlrohr und Hammer werden die abgekühlten Schwefelbrocken vom Berg getrennt und in handhabbare Stücke zertrümmert.

Mit den einfachsten Mitteln wird dort Schwefel abgebaut. Mit Stahlrohr und Hammer werden die abgekühlten Schwefelbrocken vom Berg getrennt und in handhabbare Stücke zertrümmert.

Immer wieder tauchten die Arbeiter aus dem Dunkeln auf und stiegen mit ihrer schweren Last den Krater hinauf.

Immer wieder tauchten die Arbeiter aus dem Dunkeln auf und stiegen mit ihrer schweren Last den Krater hinauf.

Rechtzeitig vor Sonnenaufgang kletterten wir wieder auf den Kraterrand und liefen an den höchsten Punkt. Es war unangenehm windig und eigentlich schon kalt. Bis dann endlich die Sonne aufging. Er war super. IN einer ungleich schöneren Landschaft als Mount Bromo.

Auf der anderen Seite des Kraters kurz vor Sonnenaufgang.

Auf der anderen Seite des Kraters kurz vor Sonnenaufgang.

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Der Aufstieg hat sich gelohnt.

Der Aufstieg hat sich gelohnt.

Links unser Guide und rechts Sascha und Fanny

Links unser Guide und rechts Sascha und Fanny

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Tiefe Einblicke. Es sieht aus wie Wasser, ist aber fest und hat an einigen Stellen Risse.

Tiefe Einblicke. Es sieht aus wie Wasser, ist aber fest und hat an einigen Stellen Risse.

Bevor es wieder nach unten ging noch ein kurzer Blick runter auf die Schwefelmine bei Licht. Alles sehr unwirklich.

Bevor es wieder nach unten ging noch ein kurzer Blick runter auf die Schwefelmine bei Licht. Alles sehr unwirklich.

Auf dem Rückweg stellte man dann erst fest, durch was für eine Umgebung man bei Nacht gelaufen ist. Eine großartige Aussicht auf die umliegenden Gipfel bot sich uns. Der Aufstieg mitten in der Nacht hatte sich gelohnt.

Stark nach Schwefel stinkend ging es wieder in den klapprigen Minibus und der waghalsige Fahrer beförderte uns die letzten Stunden weiter zum Bus, der uns zur Fähre nach Bali brachte.

Die vielen Stunden in Van, Bus und Fähre haben sich gelohnt. Es war etwas anstrengend, aber wir würden es wieder tun. Wenn wir uns für einen Vulkan entscheiden müssten, würde die Wahl auf Ijen fallen. Er war am schönsten.

Wohin man sich drehte, sah man immer wieder Vulkane die durch die Wolkendecke ragten.

Wohin man sich drehte, sah man immer wieder Vulkane die durch die Wolkendecke ragten.


Indonesien, Java, Yogyakarta – Batikmekka Indonesiens

Der Zug brachte uns bequem nach Yogyakarta. Der erste Eindruck erschien uns sympathisch. Streetart und bunte Malereien an den Hauswänden machten die Gassen bunter. Die Stadt ist voll von Galerien und Batikkunst und wer ein Schnäppchen in der Richtung machen möchte, ist hier genau richtig. Wohlgemerkt ist Batik nicht das Batik, das man aus den 60ern und 70ern der Flower-Power-Zeit kennt, sondern detailreiche, sich meist wiederholende Muster. Es gibt jede Menge Geschäfte mit Kleidung von der Stange oder Schneidereien. Wer selber Hand anlegen will, wird hier aber auch fündig. Meterware mit den buntesten Variation und Preisen.

Batikhemden überall. Egal ob Taxifahrer oder Schulkinder. Alle tragen es. So wie hier zwei Kunden bei einem Saftverkäufer.

Batikhemden überall. Egal ob Taxifahrer oder Schulkinder. Alle tragen es. So wie hier zwei Kunden bei einem Saftverkäufer.

Musiker an einer roten Ampel in Yogyakarta

Musiker an einer roten Ampel in Yogyakarta

Yogya, die Kurzform von Yogyakarta, ist als kulturelle Schwester von Jakarta zu sehen. Neben der Batikkunst werden auch traditionelle Tanzshows geboten und Straßenmusiker zeigen in den Abendstunden was sie können.

Pasar Beringharjo - Das Marktgebäude auf der Marlioboro

Pasar Beringharjo – Das Marktgebäude auf der Marlioboro

In Yogya haben wir uns ein Moped geliehen und sind zu Kathrins Geburtstag an den Sundak Beach, südlich von Yogya gefahren. Die Gegend ist beliebt bei indonesischen Urlaubern und bietet  schöne Strände und hohe Cliffs. Wir waren außerhalb der indonesischen Ferienzeit dort und dadurch wie leer gefegt. Nur ein paar vereinzelte Indonesier waren unterwegs. Wer den Weg mit dem Moped nicht scheut bekommt einen schönen Strand geboten. Sehr zu empfehlen.

Sundak Beach hatte etwas von Aquarium

Sundak Beach hatte etwas von Aquarium

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Wohin man am Sundak Beach auch schaute, man fand sich wieder in einer großartigen Kulisse.

Wohin man am Sundak Beach auch schaute, man fand sich wieder in einer großartigen Kulisse.

Wer kann denn da übers Wasser laufen?

Wer kann denn da übers Wasser laufen?

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Geburtstagstorte war leider nicht zu kriegen. Aber wer will das schon wenn es leckere Kokosnüsse gibt?

Geburtstagstorte war leider nicht zu kriegen. Aber wer will das schon wenn es leckere Kokosnüsse gibt?

Sundak Beach

Sundak Beach

Sundak Beach mit seinen beeindruckenden Cliffs und großen Wellen

Sundak Beach mit seinen beeindruckenden Cliffs und großen Wellen

Yogyakarta ist ein guter Ausgangspunkt um die verschiedenen Vulkane im östlichen Teil von Java zu besichtigen. Wir dachten erst an eine Herausforderung und wollten die Tour  zum Mount Merapi machen, einer der höchsten und noch aktivsten Vulkane auf Java. Nach etwas hin und her überlegen, änderten wir unsere Entscheidung. Die Aussicht soll je nach Laune des Vulkans sehr beschränkt sein, da Rauch den Blick oftmals verdeckt. Gleiches gilt für den Blick in den Krater. Darüber hinaus würde die Tour wieder in Yogyakarta enden, im Vergleich zu der Tour zum Bromo und Ijen für sogar etwas weniger Geld.
So entschieden wir uns für die Vulkane Bromo und Ijen und wählten den Weitertransport nach Denpasar, Bali.
Die Gassen unweit des Bahnhofs in Yogya, entlang der Hauptstraße „Malioboro“ sind bekannt bei Backpackern und es finden sich dort kostengünstige Unterkünfte, als auch entsprechend viele Reiseagenturen. Rum laufen und Preise vergleichen lohnt sich und ist eigentlich Pflicht.

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Alun-alun Kidul bei Nacht.

Alun-alun Kidul bei Nacht.

Wasserschloß "Taman Sari"

Wasserschloß „Taman Sari“

Bei Nacht beginnt dann ein Schaulauf auf der Marlioboro. Verrückte Freak Bikes und vieles mehr.

Bei Nacht beginnt dann ein Schaulauf auf der Marlioboro. Verrückte Freak Bikes und vieles mehr.


Indonesien, Java, Jakarta – Die Stadt des Staus

Bei der Ankunft bezahlt man zuerst das Visum und kommt dann erst zum Grenzbeamten, der den Reisepass prüft. Dieser saß im Schneidersitz auf dem Stuhl und dachte erst gar nicht daran Kathrin gleich herzuwinken. Nach einigen Minuten konnte er sich dann von seinem Mobiltelefon lösen und prüfte ihren Reisepass. Dann fragte er nach dem Ausreiseticket. Eigentlich braucht man eins um überhaupt erst einreisen zu dürfen. Wir hatten noch keines, da wir nicht wussten, wie lange wir bleiben und ob wir nicht unser Visum verlängern wollen. In der Regel interessiert sich dafür niemand, wie man in Internetforen nachlesen konnte und von vielen Reisenden hört. Das haben wir ihm natürlich alles nicht gesagt. Für einen Moment schien es so, als würden wir hier erst gar nicht einreisen können. Er meinte er könne ohne Ausreiseticket kein Einreisestempel vergeben. Mit der Erklärung, dass wir eines hätten, dies aber nicht ausgedruckt haben und wir dazu internet bräuchten um es ihm zu zeigen, gab er sich dann brummend zufrieden und gab uns beiden einen Stempel. Nochmal gut gegangen… So ging es in den wilden Verkehr Jakartas mit dem öffentlichen Bus.

Was man nicht alles so für Fahrzeuge sieht wenn man in Jakarta im Stau steht...

Was man nicht alles so für Fahrzeuge sieht wenn man in Jakarta im Stau steht…

Für Jakarta hatten wir uns ebenfalls einen Platz bei einem Couchsurfer gesucht. Randy holte uns sogar am Bahnhof in der Stadt ab. Mit ziemlicher Verspätung. Auf dem Weg zu ihm nach Haus war dann auch klar wieso. In Jakarta „stehen“ alle den Weg nach Hause. Von Fahren kann da keine Rede sein. Randy wohnt mit seinen Eltern und seiner Schwester etwas ausserhalb. Wir hatten so am Ende kaum etwas von den ohnehin wenigen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt gesehen. Dafür umso mehr mit seiner Familie erlebt. Wer braucht da noch Sehenswürdigkeiten? Dort hin wären wir eh nur im Stau gestanden.
Randy wohnte zusammen mit seinen Eltern in einem Haus. Daneben lag ein Grundstück, das auch ihnen gehört und auf dem ein weiteres Gebäude steht. Dort wurden wir einquartiert. Wir hatten im Prinzip das ganze Haus für uns. Geräumig mit Küche und Garten. Wir waren versorgt. Nicht nur aufgrund des Hauses, auch aufgrund der Familie die uns herzlich versorgte.

Im Hintergrund der Hof und die Türen zu Bad und Klo den wir ganz für uns hatten. Auf dem Tisch mal wieder Tempe. Wir vermissen das Zeug jetzt schon. Eigentlich das gesamte indonesische Essen. Herrliches Zeug.

Im Hintergrund der Hof und die Türen zu Bad und Klo den wir ganz für uns hatten. Auf dem Tisch mal wieder Tempe. Wir vermissen das Zeug jetzt schon. Eigentlich das gesamte indonesische Essen. Herrliches Zeug.

So wurden wir noch am gleichen Abend zum Essen eingeladen. Damit aber nicht genug. Wir wurden auch noch am zur Hochzeit seines Bruders eingeladen. Bingo! Super Sache, da sind wir dabei! Hierzu sei gesagt, dass unserer Erfahrung nach in ganz Asien die Bezeichnung „Bruder“ auch andere Familienangehörige, wie Cousin, Cousine oder auch weiter Verwandte bezeichnet. Was hin und wieder zu Verwirrungen beitrug. Es war also nicht sein Bruder in dem Sinne, wie wir es sehen. Wie dem auch sei. Randy führte uns am folgenden Tag zu Setu Babakan. Dort werden traditionelle Hausbauweisen, die um einen künstlichen See angeordnet sind, ausgestellt. Es bietet einen interessanten Überblick und ist zudem kostenlos zugänglich.

Einer der ausgestellten Häuser in Setu Babakan.

Einer der ausgestellten Häuser in Setu Babakan.

In einige konnte man auch rein. In anderen haben traditionelle Tanzgruppen geübt. Der Besuch dort hat sich gelohnt. Uns wurde da schon klar, dass selbst zwei Monate kaum genug sein werden um ganz Indonesien zu sehen.

In einige konnte man auch rein. In anderen haben traditionelle Tanzgruppen geübt.
Der Besuch dort hat sich gelohnt. Uns wurde da schon klar, dass selbst zwei Monate kaum genug sein werden um ganz Indonesien zu sehen.

Am nächsten Tag ging es am Vormittag zur Hochzeit. Wir waren etwas verunsichert. Wie sieht so eine indonesisch-muslimische Hochzeit aus? Randys Familie ist eigentlich katholisch. Jedoch sind ein paar Verwandte durch Heirat muslimisch. So auch in diesem Fall. Trotzdem wusten wir immernoch nicht was wir da anziehen sollten. Randy beruhigte uns. Anzug, Krawatte und schickes Kleid oder Kostüm seien nicht notwendig. Kathrin bekam schicke Schuhe von seiner Tante, eine Batikbluse von seiner Mutter und Marcel ein für Randy zu großes Batikhemd von ihm.
Wir standen uns eine ganze Weile wieder durch den Stau (Wir können die Verkehrskatastrophe in diesem überfüllten Land nicht oft genug betonen…), bis wir an einem großen, modernen Bürogebäude mit einer Art Festsaaal ankamen. Es war wirklich groß und schon voll im Gange. Eine Art Programm gab es in dem Sinne nicht. Bei uns gibt es üblicherweise einen Empfang, Essen, Unterhaltung, Essen, Unterhaltung usw. Dort trudelten alle Stück für Stück ein und verteilten sich im Saal. Man unterhielt sich und bediente sich an den unterschiedlichen Buffets, die indonesische Köstlichkeiten aus verschiedenen Gegenden, als auch Frankfurter Würstchen bereit hielten. Zeitgleich stand auch schon der Nachtisch bereit. Man bediente sich einfach.

Unser Chouchsurferhost Randy und links sein Cousein.

Unser Chouchsurferhost Randy und links sein Cousein.

Wir haben uns durchprobiert. Von einer indonesischen Köstlichkeit zur anderen. In diesem Fall Balinesisch haben wir uns sagen lassen.

Wir haben uns durchprobiert. Von einer indonesischen Köstlichkeit zur anderen.
In diesem Fall Balinesisch haben wir uns sagen lassen.

Wir haben nicht schlecht geguckt als wir dann vor der leeren Schüssel mit dem Schild "Bratwurst" standen. Muss wohl gut gewesen sein.

Wir haben nicht schlecht geguckt als wir dann vor der leeren Schüssel mit dem Schild „Bratwurst“ standen. Muss wohl gut gewesen sein.

Wir haben nicht schlecht gestaunt. Eine Band mit klassischen Instrumenten, die Popsongs gespielt haben gab es auch. Die haben sich nicht Lumpen lassen.

Wir haben nicht schlecht gestaunt. Eine Band mit klassischen Instrumenten, die Popsongs gespielt haben gab es auch. Die haben sich nicht Lumpen lassen.

Das Brautpaar saß bzw. stand auf der Bühne und gratulierte unentwegt jedem einzelnen Gast. Hier, Randy mit seiner Verwandschaft.

Das Brautpaar saß bzw. stand auf der Bühne und gratulierte unentwegt jedem einzelnen Gast. Hier, Randy mit seiner Verwandschaft.

 

Ein Fotografenteam hielt dabei den Moment mit jedem einzelnen Gast fest. So natürlich auch mit uns.

Ein Fotografenteam hielt dabei den Moment mit jedem einzelnen Gast fest. So natürlich auch mit uns.

Die Feier war bereits am frühen Nachmittag vorbei und wir vollgestopft mit allerlei Köstlichkeiten. Bis oben hin. Ganz oben! Es war eine schöne Feier. Ungewohnt und ganz ohne Alkohol logischerweise. Die Traditionell bemalten Hemnden haben sie uns übrigens als Andenken geschenkt.

Kaum waren wir durch den Stau zurück, ging es schon wieder los. Randys Schwester (dieses mal wirklich die Schwester) hatte Geburtstag. Die ganze Familie traf sich im Restaurant. Dabei hatten wir die Hochzeit noch nichtmal richtig verdaut.
Bei all den Geschehnissen in Jakarta wollten und brauchten wir auch gar keine Sightseeingtour mehr. Das was wir hatten war eh viel besser. Davon sind wir überzeugt. Wir wollen an der Stelle Couchsurfing nochmals jedem ans Herz legen, der Land und vorallem Leute kennenlernen möchte. Es hat sich bisher jedesmal gelohnt.
Mit den vorgeschlagenen Reisezielen und Empfehlungen und im Gepäck verabschiedeten wir uns von Randy und seiner Familie und fuhren mit dem Zug nach Jogyakarta. Die Stadt aus der Randys Mutter stammt.

Die scheinen auf deutsche Würstchen zu stehen. "Kanzler"-Würstchen im Kühlschrank eines Supermarkts.

Die scheinen auf deutsche Würstchen zu stehen. „Kanzler“-Würstchen im Kühlschrank eines Supermarkts.


Singapur – Westliche Oase und Millionencity, lah.

Unkompliziert und für günstige 55€ ging es mit Air Asia weiter in die Metropole Singapur. Allerdings kamen wir da zu einer unmöglichen Uhrzeit an, zu der uns keine öffentlichen Verkehrsmittel  mehr zu unserem Couchsurfer Yee-Pin bringen konnte. Macht nichts, haben wir ihm verklickert. Wir würden einfach 4 Stunden am Flughafen schlafen, bis die erste Bahn fahren würde. Zumal Singapur den scheinbar übernachtungsfreundlichsten Flughafen der Welt haben soll (http://www.sleepinginairports.net/).

Er sagte, er würde ein Auto mieten und uns einfach abholen. Was? Extra ein Auto mieten? Kommt gar nicht in Frage. Er ließ es sich aber nicht ausreden und stand dann zusammen mit seinem Mitbewohner am Flughafen und holte uns mit einem Mietwagen ab. Wahnsinn. In Singapur ist es aber nicht unüblich hin und wieder ein Auto zu mieten. Auch wenn es nur für zwei oder drei Stunden ist. Ein Auto selbst zu besitzen ist ungleich teurer. Ein paar Beispiele findet ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=lf7A5j2QO5E

Der Grenzbeamte war etwas mistrauisch und fragte Marcel ob er das sei auf dem Foto im Pass. Marcel hat auf dem Foto, wie meistens, einen "10-Tages-faule-Backpacker-Bart". Marcel: "Of course." Er: "But no beard.", Marcel: "Yes, i'm shaved now." Daraufhin schaute er nur grimmig und knallte den Stempel rein.

Der Grenzbeamte war etwas mistrauisch und fragte Marcel ob er das sei auf dem Foto im Pass. Marcel hat auf dem Foto, wie meistens, einen „10-Tages-faule-Backpacker-Bart“. Marcel: „Of course.“ Er: „But no beard.“, Marcel: „Yes, i’m shaved now.“ Daraufhin schaute er nur grimmig und knallte den Stempel rein.

Er wohnt in einer typischen Wohnanlage für Singapurer. Ein Hochhauskomplex mit Einkaufszentrum, Restaurants und Metro in unmittelbarer Nähe. Das Platzangebot auf der asiatischen Halbinsel ist sehr beschränkt, daher wird in die Höhe gebaut. Man kann das alter der Gebäude bereits an der Höhe erkennen sagt Yee-Pin. Je Höher desto neuer. Das Gebäude in dem er wohnt hat über 30 Stockwerke. Eigentlich ein bequemes Konzept. Man hat alles was man braucht in unmittelbarer Nähe und somit ist ein Auto auch nicht zwingend von Nöten. In Deutschland und Europa gab es ähnliche Konzepte, die aber nie wirklich zum Erfolg führten. In Singapur ein Muss. Es gibt eben keinen Platz.

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Ein typischer Anblick. Parkhaus zusammen mit Wohnhaus.

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Wer ohne mobiles Gerät in der Metro steht fällt auf.

Süße Köstlichkeiten in einem Hawker Centre.

Süße Köstlichkeiten in einem Hawker Centre.

Männer in SIngapur haben ihre Pflicht mit beendigung des Wehrdienstes noch nicht erledigt. Bis zum 50. Lebensjahr ist einmal im Jahr ein Test fällig, bei dem geprüft wird ob man im Ernstfall noch fit genug ist. Dazu gibt es überall in Innenhöfen eine Tafel mit den Zeiten die einzuhalten sind.

Männer in Singapur haben ihre Pflicht mit Beendigung des Wehrdienstes noch nicht erledigt. Bis zum 50. Lebensjahr ist einmal im Jahr ein Test fällig, bei dem geprüft wird ob man im Ernstfall noch fit genug ist. Dazu gibt es überall in Innenhöfen eine Tafel mit den Zeiten die einzuhalten sind.

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Um wieder fit zu werden oder um fit zu bleiben gibt es neben diesen Schildern auch Geräte dazu.


Yee-Pin teilt sich die Wohnung mit seinem Mitbewohner. Daneben hat er noch ein Zimmer für Gäste und vorallem Couchsurfer, die er regelmäßig aufnimmt. So war es kein Wunder, dass er bestens vorbereitet war und eigentlich schon fast ein Tourguide war. Er führte uns herrum und zeigte uns die typischen Touristenorte um Marina Bay.

Marina Bay

Marina Bay

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Marina Bay

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Sands Hotel, Marina Bay

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Die „Supertrees“ in den „Gardens by the Bay“.
Die Lightshow bei Dunkelheit ist definitiv ein Muss.

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Yee-Pin unser Gastgeber, links und Marcel

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Bei der Lightshow wechseln die Lichter ihre Farben. Untermalt wird das Ganze von sphärischer Musik.

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Eine weitere Lightshow, die man sich nicht entgehen lassen sollte, ist die an der Marina Bay. Videoprojektionen auf Wasserfontänen.

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The Helix Bridge. DNA zum drüber laufen.

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Deutsches Weissbier in Singapur.

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Marina Bay



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Er machte mit uns eine kleine Wanderung durch die innerstädtischen Wanderweg“ die auf Stelzen gebaut über ein bewaldetes Fleckchen und auf eine Erhöhung mit dem Namen „Mount Faber“ führen. Von dort ging es auf den „Henderson Waves“ weiter bis runter auf die Insel Sentosa. Der Strand dort ist zwar künstlich, aber dennoch einen Besuch wert.  Dort ist auch „der südlichste Punkt des kontinentalen Asiens“.

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Der Tree Top Walk durch oder besser gesagt „über“ Singapurs Stadtbegrünung.


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Sentosa

Sentosa

Sentosa

Sentosa

Der Strand von Sentosa ist zwar künstlich, aber doch einen Ausflug wert.

Der Strand von Sentosa ist zwar künstlich, aber doch einen Ausflug wert.



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Singapur ist ein Schmelztiegel der asiatischen Kulturen. Gepaart mit westlicher Moderne und Sauberkeit. Das schlägt sich auch in der Sprache nieder. So sprechen die meisten Singapurer auf der Straße und in Geschäften Englisch oder das sogenannte „Singlish“ (SINGapore engLISH). Daneben wird auch viel Mandarin (China), Malaiisch (Malaysia), und Tamil (Indien) gesprochen. Daraus geht auch hervor, woher der überwiegende Teil der Bevölkerung stammt. Am Ende herraus kommt dann Singlish. Englische Sätze, vereinfacht und mit Worten und Teilen aus dem asiatischen Raum. Besonders auffällig ist „lah“, das gerne an jedes Ende des Satzes gehängt wird. Wie und wann wissen wohl nur Singapurer. Es scheint so als würden sie den Inhalt des Gesagten unterstreichen wollen.

Aber nicht nur in der Sprache, sondern auch im täglichen Leben spiegelt sich die Herkunft wieder. Wir würden fast sagen, wer einmal Asien schnuppern möchte findet dort eine gute Mischung, ohne die westliche Welt ganz verlassen zu müssen. Aber wer will das schon? 😉
Jedenfalls legen wir jedem ans Herz einmal eine Runde durch Little India, Chinatown und dem muslimischen Viertel um die Arab Street (Für die Hipster und Fashion Freunde: Haji Lane nicht vergessen) zu drehen. Wer nicht gerade mit einem dicken Budget kommt, bei einem Freund oder Couchsurfer unterkommt, wird vermutlich eh dort landen. Die günstigsten Hostels sind dort zu finden. Diese sind, wohlgemerkt, trotzdem nicht günstig für asiatische Verhältnisse.

Haji Lane

Haji Lane

Little India

Little India

Singapur ist generell nicht gerade billig. Genau genommen ist es fast so teuer wie zu Hause. Beim Ausgehen aber um einiges teurer als bei uns. Wer aber in den Hawker Centren essen geht findet dort auch günstiges essen (1-2 Euro pro Essen). Dorthin wurden einmal die ganzen Straßenhändler „verbannt“, die es einmal in Singapur gab. Was man eigentlich aus Asien gewohnt ist. Denn Garküchen am Straßenrand gibt es nicht mehr.

Hawker Centre irgendwo in Singapur

Hawker Centre irgendwo in Singapur

Das berühmte Sands Hotel: Entweder man bezahlt 20 Dollars pro Person für die Aussichtsplattform oder man geht in die höhergelegene Bar und genießt im Prinzip die gleiche Aussicht mit Drink und Musik für ein kleines bisschen mehr.

Das berühmte Sands Hotel: Entweder man bezahlt 20 Dollars pro Person für die Aussichtsplattform oder man geht in die höhergelegene Bar und genießt im Prinzip die gleiche Aussicht mit Drink und Musik für ein kleines bisschen mehr.

Und hier ein kleiner Blick in das Casino im gleichen Gebäude.

Das Ausgeviertel „Clarke Quay“ bei Nacht.

Was wir uns aber dann noch geleistet haben, war der Zoo in Singapur. Genaugenommen die Nightsafari. Der Unterschied zum normalen Zoobetrieb liegt darin, dass es erst nach Anbruch der Dunkelheit losgeht und man so die nachtaktiven Tiere zu Gesicht bekommt. Zufälligerweise gab es bei Groupon gerade einen Gutschein dafür. Somit kostete uns der Spass lediglich 21 Singapur Dollars statt 35. Leider lief etwas daneben bei Groupon und so konnten wir den Gutschein gar nicht erst Ausdrucken oder in irgendeiner Art und Weise vorzeigen. Wir sind trotzdem hin gefahren und haben unser Problem erläutert. Nach etwas hin und her und vorzeigen der Paypal-Überweisung, sowie diversen Screenshots, brachte uns ein Mitarbeiter dann einfach rein. Auch gut. Denn der Gutschein war danach noch immer gültig. Wir verschenkten ihn in Indonesien dann an Sascha und Fanny (Mit den beiden reisten wir drei Wochen durch Indonesien. Später mehr.)

Einer der Highlights auf der Nightsafari waren für uns die Flughunde.

Einer der Highlights auf der Nightsafari waren für uns die Flughunde.

"Singapore is a fine city.", wird immer wieder mal gescherzt.

„Singapore is a fine city.“, wird immer wieder mal gescherzt.

Singapur ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wer Großstädte mag. Gerade die vielen Regeln und Gesetzte machen Singapur zu dem Ort in Asien, der er nun ist. Aber keine Angst, man wird davon nicht überrollt. Wer sich ganz normal und gesittet verhält, wird hier keinerlei Probleme haben. Denn auch hier ist nicht immer und überall jemand, der kontrolliert und die Strafen durchsetzt. 😉

Endlich mal wieder seit monaten eine Küche zur Verfügung. Mussten wir ausnutzen und haben für Yee-Pin und uns ein Abendessen gekocht.

Endlich mal wieder seit monaten eine Küche zur Verfügung. Mussten wir ausnutzen und haben für Yee-Pin und uns ein Abendessen gekocht.

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Na, wo hat er sich versteckt? Hier gibt es sogar separate Wartereihen für die jeweilige Linie.

Na, wo hat er sich versteckt?
Hier gibt es sogar separate Wartereihen für die jeweilige Linie.

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Tiger Balm Gardens: 10 Courts of Hell

Was machen singapurer in ihrer Freizeit? Shopping!!! Was machen sie sonst so? Shopping!!! Naja, nicht alle. Aber man hat glatt das Gefühl.

Was machen singapurer in ihrer Freizeit? Shopping!!! Was machen sie sonst so? Shopping!!!
Naja, nicht alle. Aber man hat glatt das Gefühl.


Mehr Bilder gibt es in unserem Singapur-Album auf Flickr: Singlish für Anfänger


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Kambodscha – S21!? Stuttgart in Kambodscha?

Im geräumigen, WiFi bestückten Minivan ging es nach Phnom Penh. Wir waren gespannt was die Hauptstadt uns bot. Wir mögen große Städte.
Wenn man nicht gerade alleine reist, macht es meist keinen Sinn in Asien ein Hostel anzusteuern. Die Zimmerpreise sind bereits so niedrig, dass es sich schon zu zweit lohnt ein Zimmer im Hotel zu nehmen. Dieses mal wollten wir aber einfach mal in ein Hostel. Der Vorteil ist dabei, dass man eher mit anderen Backpackern in Kontakt kommt. Die Informationen und Hilfe die man in Hostels bekommt, sind zudem in der Regel bereits auf das Budget und Erwartungen unseresgleichen zugeschnitten. Wo gibt es was günstig? Wie komme ich am besten irgendwo hin ohne extra einen Fahrer zu chartern? Auch finden sich dort sehr schnell Leute mit denen man das Taxi/Tuktuk teilen kann, was die Kosten um einiges senkt.
Die Entscheidung fiel bereits im Vorfeld auf das Nomads Hostel, was glücklicherweise in Laufweite der Haltestelle des Minivans lag. Der äußerst hilfsbereite Brite, der zusammen mit seiner kambodschanischen Frau den Laden schmeißt, führte uns in das Mehrbettzimmer. Es ist alles sehr spartanisch und sauber. Das Zimmer hatte einen Balkon und die Matratzen lagen alle auf dem Boden. Über jeder hing ein Moskitonetz und am Fußende stand jeweils ein Ventilator. Schließfächer waren im Gang. Fast etwas zu spartanisch dachten wir. Dafür wurde jeden Tag ein mal ordentlich durchgeputzt und die Betten frisch bezogen. Robert erklärte uns dann, dass es so einfacher ist Bettwanzen (engl.: bed bugs) in den Griff zu bekommen, die immer wieder eingeschleppt werden würden.
Trotz all dem wachte Marcel am nächsten Morgen mit haufenweise juckenden Flecken am ganzen Körper auf. Sie sahen ähnlich aus wie Mückenstiche, juckten aber ungleich ausdauernder. Wir haben das zuerst ignoriert und sind kratzend auf Sightseeingtour gegangen.

Die hölzerne Kobra vor dem Wat Phnom

Die hölzerne Kobra vor dem Wat Phnom

Am nächsten Tag wurde es nicht besser und auch Kathrin hatte nun etliche. Wir wurden den Verdacht nicht los, dass es dort Bettwanzen gibt und sprachen Robert darauf an. Er schaute mit uns zusammen die Betten an und außer uns hatte sonst keiner Probleme, wie sich heraus stellte.
Wie jetzt? Das soll aus unseren Taschen stammen? Niemals! Oder doch? War ein komisches Gefühl, das nicht gerade Wohlbehagen in uns auslöste. Wir schauten natürlich noch im Internet nach und es sah alles danach aus, auch wenn wir keine Wanzen zu Gesicht bekamen. Robert warf uns aber weder raus, noch wurde er sauer oder nervös. Er half uns uns das ganze Problem zu beheben. Er kannte das Prozedere schon und war hilfsbereit. Als erstes packten wir all unsere Sachen in schwarze Säcke und legten sie auf das Metalldach des Hostels. Bettwanzen bekommt man am Besten los, indem man alle vermutlich betroffenen Gegenstände für einige Stunden hoher Umgebungstemperatur aussetzt. Das Wetter war auf unserer Seite an diesem Tag. Die Sonne brannte. Trotzdem trauten wir der ganzen Sache noch nicht ganz.
Natürlich fragten wir uns, wo wir uns das wohl eingefangen haben. Vermutlich im Kampot. Sicher waren wir uns da aber nicht. Theoretisch reicht es, für kurze Zeit irgendwo einmal auf einem Sofa gesessen zu haben, das mit Bettwanzen verseucht war. Sobald sich eine Bettwanze im Gepäck oder der Kleidung verschanzt hat und dort ihre robusten Eier legt (weswegen man u.U. die schwarze Plastiksackmethode einige Zeit später wiederholen muss), hat man sie an der Backe.
Kratzend setzten wir unsere Tour in Phnom Penh fort. Neben der Walking Tour, die vom Lonely Planet vorgeschlagen wird und auch im Hostel angeschlagen ist, schauten wir uns noch die Orte an, die das ganze Land wenige Jahre zuvor geprägt hatten.

Eislieferung am Central Market (Phsar Thmei).

Eislieferung am Central Market (Phsar Thmei).

Irgendwie muss ja alles kühl gehalten werden.

Irgendwie muss ja alles kühl gehalten werden.

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Wat Phnom von innen, mit seinen umfangreichen Wandbemalungen

Wat Phnom von innen, mit seinen umfangreichen Wandbemalungen

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Wer denkt, sein Auto ist voll, der sollte diese Jungs fragen wo sich beim beladen noch etwas Platz findet.

Wer denkt, sein Auto ist voll, der sollte diese Jungs fragen, wo sich beim Beladen noch etwas Platz findet.

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Pol Pot und die Roten Khmer unterdrückten das Land und töteten massenweise die eigene Bevölkerung. Angefangen bei den Gelehrten und Studierten, um einen Bauernstaat zu errichten, bis hin zu Menschen die lediglich eine Brille trugen. Aus Angst vor Rache wurde dabei die ganze Familie inklusive der Säuglinge nicht ausgelassen.
Angefangen hat das Ganze mit einem Putsch 1970 gegen den damaligen Regierungschef durch Hilfe der Amerikaner, die sich so einen Vorteil im Vietnam-Krieg verschaffen wollten. Was darauf 1975 begann wurde im ehemaligen Gefängnis und Folterzentrum (ehem. ein Gymnasium) S-21 oder “ Tuol-Sleng“ für Besucher dokumentiert.

Es war einmal ein Gymnasium...

Es war einmal ein Gymnasium…

...und wurde zum Folterzentrum gemacht mit Verhören und Qualen in den alten Klassenräumen und Waterboarding im Pausenhof.

…und wurde zum Folterzentrum gemacht mit Verhören und Qualen in den alten Klassenräumen und Waterboarding im Pausenhof.

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Ein weiterer, traurigberühmter Ort sind die Killing Fields „Choeung Ek“ etwa 17 km außerhalb der Hauptstadt. Das Gelände war einmal ein Obstgarten und chinesischer Friedhof. Ähnliche Killing Fields gab es im ganzen Land dutzende. Es muss eine verstörende Atmosphäre geherrscht haben. Ratternde Generatoren, die unter anderem die billige, krächzende Musikanlagen mit Strom versorgten. Die Boxen waren in den Bäumen angebracht und spielten politisch korrekte Musik. Nicht zur Unterhaltung, nicht zum Spass, sondern einfach nur um die Schreie der Menschen zu übertönen. Schreie von Erwachsenen denen aus Mangel an Munition mit allerhand Werkzeugen und Gegenständen der Schädel zertrümmert wurde. Schreie von ihren Babys und Kleinkindern, deren Köpfe an Bäumen zerschmettert wurden.

Nicht nur an der Oberfläche der ehemaligen Massengräber konnte man noch Knochen  und Kleidungsfetzen sehen.

Nicht nur an der Oberfläche der ehemaligen Massengräber konnte man noch Knochen und Kleidungsfetzen sehen.

Manchmal schaute selbst direkt neben dem Fußweg der eine oder andere traurige Überrest aus der Erde.

Manchmal schaute selbst direkt neben dem Fußweg der eine oder andere traurige Überrest aus der Erde.

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In der Gedächtnisstupa auf dem Gelende wurden die gefundenen Schädel und Knochen aufgereiht. Die meisten Schädel weisen Kopfverletzungen auf.

In der Gedächtnisstupa auf dem Gelende wurden die gefundenen Schädel und Knochen aufgereiht. Viele Schädel weisen Kopfverletzungen auf.

Der wahrscheinlich grausamste Ort auf diesem Gelände. Hier fand man Haare, Haut und Schädelreste an der Baumrinde.

Der wahrscheinlich grausamste Ort auf diesem Gelände. Hier fand man Haare, Haut und Schädelreste an der Baumrinde.

Eine erschreckende Tatsache war, dass viele westliche Staaten, darunter auch Deutschland, die Roten Khmer als Kambodschas Regierung anerkannten. Obwohl immer wieder Dinge über die Gräueltaten von Pol Pot und den Roten Khmer ans Tageslicht drangen.
Die Prozesse, gegen die Verantwortlichen, die erst vor weniger als 10 Jahren begannen, dauern noch immer an.
Unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Geschehnisse um Edward Snowden und die umfangreichen Abhöraffären weltweit, bin ich davon überzeugt, dass die westliche Welt (inklusive Deutschland!) sehr gut darüber Bescheid wusste und nichts unternommen hat. Darauf würden wir glatt unsere Reisepässe, Reisebudget und Rucksäcke verwetten. Der Holocaust war gerade erst zu Ende und gerade deshalb sollte das Bewusstsein dafür geschärft gewesen sein. Sehr beschämend für alle einflussreichen Staaten und insbesondere für Deutschland. Aber politische (bzw. wirtschaftliche) Interessen standen und stehen nach wie vor über denen der Menschen. Wir mussten schon fast etwas schmunzeln als wir bei der Namensgleichheit S21 an Stuttgart und die Deutsche Bahn denken mussten. Aber nur fast… Wogen die Probleme damals doch ungleich schwerer. Das lässt das Theater in Stuttgart aussehen wie ein quersitzender Furz.

Was uns dann aber aus dieser drückenden Stimmung geholt hat waren Manni und Basti. Die kamen genau richtig. Es ist immer wieder überraschend und schön, wen man so, wie aus dem nichts, wieder trifft auf so einer Reise. Wir haben uns zuletzt in Laos gesehen, aber keine Kontaktdaten ausgetauscht. Nun standen wir unverhofft, mitten in Phnom Penh, voreinander und beschlossen das am Abend erst mal ordentlich zu begießen. Das Trio ist auf ein Duo geschrumpft, was aber nicht bedeutete, dass sie weniger gut gelaunt waren. Solche spontanen Wiedertreffen sind immer erfrischend. So waren es auch die Biere am Abend. Wir hoffen jedenfalls sie irgendwann wieder zu sehen. Dann wieder mit Rico. Vielleicht in Deutschland, vielleicht aber auch irgendwo anders auf der Welt.

Nach diesem harten Tobak und dem Kater vom Vorabend, stand das erste Mal auf der Reise ein gehobeneres Hotel auf dem Plan. Wir wollten etwas entspannen, ein bisschen Sport und die Tatsache nutzen, dass es so günstig wie in Südostasien vermutlich nicht mehr werden wird auf unserer Reise.

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Schade. Unsere Waffen mussten wir hier leider abgeben. ;-)

Schade. Unsere Waffen mussten wir hier leider abgeben. 😉


Kambodscha – Der wilde Süden von seiner feuchten Seite

Zur weiteren Erholung und Auskurierung zogen wir direkt in den Süden. Wir wollten nun endlich wieder Barfuß durch den Sand laufen und Meeresluft schnuppern.
Die Busse fahren zwangsläufig über Phnom Penh. Wir entschieden uns dennoch dort nicht auszusteigen, sondern einen Bus direkt nach Shianoukville zu buchen. Es war ein Nachtbus, Semi-Sleeper. Kostenpunkt: 15 USD. Das heißt man kann die Beine lang machen und hat eine schräggestellte Rückenlehne. Für Rückenschläfer sicher eine super Sache und überraschenderweise hat Marcel auch ganz rein gepasst. Wer aber nur auf Bauch oder der Seite gut schläft, für den ist auch das nur eine halblebige Lösung im Vergleich zu den Full-Sleepern, die wir in Indien hatten. Für etwas mehr Geld gibt es aber auch das in Kambodscha.

Semi-Sleeper in Kambodscha auf zwei Ebenen.

Semi-Sleeper in Kambodscha auf zwei Ebenen.

In Shianoukville wird man dann morgens an einem Busterminal abgesetzt, das außerhalb des Zentrums liegt. Wir wollten nicht in Shianoukville bleiben, sondern nach Möglichkeit direkt weiter nach Koh Rong. Die Tuktuk-, Motorrad- und Taxifahrer hatten sich, wie an solchen außerhalbgelegenen Busterminals üblich, mit den Preisen abgesprochen. Darüber hinaus wollten sie uns weis machen, dass es direkt am Hafen, keinen Ticketverkauf für die Fähre nach Koh Rong gibt. Denn dahin wäre es viel kürzer gewesen. Sie wollten uns viel lieber nach Serendipity Beach fahren.
Nach einem Anruf bei dem Fährunternehmen stellte sich raus, dass das gelogen ist. Also beschlossen wir zumindest mal in diese Richtung zu laufen. Es war zwar weit, aber wir dachten es wird uns doch noch ein Tuktuk unterwegs begegnen, dass keine Mondpreise verlangt. Zwei Motorradfahrer waren so hartnäckig und folgten uns noch bis zum Ausgang des Busterminals. Sie gingen irgendwann so weit runter mit dem Preis, dass wir einfach nur noch ja sagen konnte. Aufgrund eines Missverständnis, ging es aber dann doch nach Serendipity für einen Dollar pro Person. Für uns spielte das kaum eine Rolle. Im Gegenteil. Wir konnten dann in dieser belebten Gegend etwas essen, unser Gepäck abstellen und uns die Zeit am Strand vertreiben, bis der mitinbegriffene Transport zum Hafen uns abholte. Das Bootsticket hatte überall einen Festpreis von 5 USD. Wir waren gespannt und freuten uns endlich auf eine Insel zu kommen (Ja, Don Det war auch ne Insel. Lag aber nicht im Meer.)

Was man hier sieht ist der Rucksackturm im kostenloses Shuttle zur Fähre. Was man nicht sieht, ist der Fahrer. Wir wurden buchstäblich eingemauert. :-)

Was man hier sieht ist der Rucksackturm im kostenloses Shuttle zur Fähre. Was man nicht sieht, ist der Fahrer. Wir wurden buchstäblich eingemauert. 🙂

Der Hafen von Shianoukville

Der Hafen von Shianoukville

Koh Rong klang vielversprechend und auch der erste Eindruck an der Anlegestelle war schön. Es gibt dort keine Autos, keine Fahrräder oder Mopeds. Nur Fußgänger und aufgrund der Nebensaison auch nur einen Strand mit Unterkünften. Die zwei anderen, an die man nur mit einem Boot kommt, sind etwas exklusiver und nur während der Hauptsaison offen. Die Unterkünfte sind alle in Strandnähe oder direkt am Strand. Es gibt etwas weiter abgelegenere Bungalows auf Stelzen und einige Restaurants und Bars direkt am Strand. Der Sand ist hell und fein und man könnte ihn Aufgrund des Knirschens beim Laufen fast mit Schnee verwechseln, wäre er nicht warm.

Der Strand konnte sich definitiv sehen lassen.

Der Strand konnte sich definitiv sehen lassen.

Leider sah es dann in der Nähe der Anlegestelle und der kleinen Siedlung chaotischer aus.

Leider sah es dann in der Nähe der Anlegestelle und der kleinen Siedlung chaotischer aus.

Wir sind trotzdem nach zwei Nächten schon wieder abgehauen, obwohl wir uns ca. 1 Woche vorgenommen hatten. Warum? Wir dachten eigentlich an einen kleinen, einfachen Bungalow aus Bambus oder Holz. Für solche musste man dort aber mindestens 20 USD pro Nacht locker machen und der wäre dann nicht gerade in erster Reihe. Zudem waren eben diese für die nächsten Tage ausgebucht. Bungalows in erster Reihe lagen dann irgendwo bei 45 USD. Natürlich geht es auch noch günstiger. So fanden wir ein Homestay mit mehreren Zimmern. Dunkel, mit dünnen Wänden und Dieselgenerator im Hinterhof. Klar, es kostete nur 8 USD. Für 8 USD bekommt man auf dem Festland Zimmer die weitaus komfortabler waren. Essen und Getränke sind wie auf den meisten Inseln auch teuer als in Shianoukville. Das lässt sich aber wenigstens noch durch die Transportkosten erklären. Egal. Wir versuchten trotzdem zusammen mit den blutsaugenden Sandfliegen am Strand etwas auszuspannen und hatten es aber nach zwei Tagen satt. Wir hatten in Thailand schon besseres gesehen und dachten gar nicht daran dort so viel Geld liegen zu lassen. Das Wetter versprach eh schlechter zu werden und so nahmen wir die nächste Nussschale am morgen zurück.
Es regnete. Die abenteuerliche Fahrt auf dem kleinen, wahrscheinlich überladenen Boot, bot einige Momente in denen man froh war, dass die See an dem Tag nur ein kleines bisschen mit dem Boot spielte. Es gab einige Momente in denen die Crew uns anwies auf die andere Seite des Bootes zu gehen um das Gewicht zu verlagern. So ging es durch den Regen zurück nach Shianoukville.

Von der feuchten Rückfahrt gibt es leider kein Bild. Das Bild lässt aber vielleicht erahnen, was für Boote hier verkehren.

Von der feuchten Rückfahrt gibt es leider kein Bild. Das Bild lässt aber vielleicht erahnen, was für Boote hier verkehren.

Das Wetter war mies und zwar die ganzen darauffolgenden Tage lang. Wir blieben trotzdem dort. Es war schließlich Regenzeit. Damit muss man rechnen. Marcel war immernoch leicht angeschlagen und wir wollten nach wie vor Meeresluft schnuppern. Wir machten das Beste daraus und hatten ein Zimmer im MoHaChai (http://www.mohachai.com/), einem in die Jahre gekommenen Hotel für 6 USD. Es war sauber, hatte Platz, eine eigene Dusche und Internet für weitere Recherchen, die wir während des miesen Wetters wenigstens machen konnten. Es lag am Serendipity Beach. Bekannt für das Nachtleben. Uns war zwar weniger nach Party, aber wir blieben einfach aus Bequemlichkeit dort. Das schlechte Wetter war schließlich auch an den anderen Stränden und so waren wir eh mehr im Zimmer. Wozu also die Transportkosten?

So sonnig war es leider nur am Tag der Ankunft in Shianoukville. Es gibt hier immer wieder Angebote und Happy Hours für die, die feiern wollen. Teilweise gehen die runter bis auf 25 US-Cent für ein frisch gezapftes Bier.

So sonnig war es leider nur am Tag der Ankunft in Shianoukville.
Es gibt hier immer wieder Angebote und Happy Hours für die, die feiern wollen. Teilweise gehen die runter bis auf 25 US-Cent für ein frisch gezapftes Bier.

Aufgrund des Fiebers hatten wir Battambang mit seiner eigentlich interessanten Natur und den abenteuerlichen, selbstgebauten Transportvehikeln (http://de.wikipedia.org/wiki/Norry) auf alten Schienen ausgelassen. In Sihanoukville überlegten wir uns Alternativen. So fiel die Entscheidung nach Kampot zu fahren bevor wir uns Phnom Penh vornehmen. Von dort aus war der ursprüngliche Plan weiter nach Vietnam zu reisen und während unseres Aufenthalts im Hariharalaya wuchs die Idee, dieses mal mit dem Fahrrad ein Land zu bereisen. Inspiriert durch Peter und anderen Fahrradreisenden, die uns begegneten. Wie schon erwähnt regnete es aber immer wieder und wir fragten uns ob es noch immer so eine gute Idee sei mit dem Rad bei Regen durch den wahnsinnsverkehr Vietnams zu radeln. Letztenendes entschieden wir uns dagegen. Nicht nur gegen die Radreise sondern generell gegen den Plan durch Vietnam nach China zu reisen. Wir hatten einfach genug von der Regenzeit. Sie würde uns nur die ganze Zeit in Vietnam und Teilweise in Südchina begleiten.
Da war sie wieder. Die Planänderung. Nun schon die Dritte. Aber das war in Ordnung. Vietnam und China kann man durchaus auch mal von Deutschland direkt anfliegen und bereisen, dachten wir uns. Stattdessen wollten wir vor dem Regen weiter in den Süden flüchten. Ab nach Singapur, die westliche Oase und danach weiter nach Indonesien. Denn dort beginnt die Regenzeit etwas später. Von da ist es eh nicht mehr weit bis nach Australien und das bleibt unverrückbar auf unserem Reiseplan.
Zuerst aber ging es noch etwas durch Kambodscha. Mit dem Bus nach Kampot, wo wir ein paar Tage verbrachten und eine Tagestour mit einem Tuktuk arrangierten. Sie führte uns zu einer Höhle, Salzfeldern (Aufgrund der Regenzeit war das aber langweilig, weil bei Regen nicht produziert werden kann), einer Bio-Pfefferfarm des bekannten Kampotpfeffers und endete in Kep mit etwas Zeit am Strand.

Kampots Kreisverkehr, geschmückt mit einer riiiiesigen Durian. Den üblichen Geruch hat diese jedoch nicht verströmt.

Kampots Kreisverkehr, geschmückt mit einer riiiiesigen Durian. Den üblichen Geruch hat diese jedoch nicht verströmt.

Salzfelder während der Regenzeit. Es gibt kaum etwas unspektakuläreres. Wir wissen nicht, wieso er uns das nicht erspart hat. :-D

Salzfelder während der Regenzeit. Es gibt kaum etwas unspektakuläreres. Wir wissen nicht, wieso er uns das nicht erspart hat. 😀

Um zur Höhle zu gelangen muss man ein paar Höhenmeter überwinden.

Um zur Höhle zu gelangen muss man ein paar Höhenmeter überwinden.

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Zu guter Letzt ging es dann noch zu einer Farm die Pfeffer anbaut.

Zu guter Letzt ging es dann noch zu einer Farm die Pfeffer anbaut.

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Letzter Stop war der Strand und Fressmarkt von Kep. Es wurde wohl vor kurzem erst Sand aufgeschüttet.

Letzter Stop war der Strand und Fressmarkt von Kep. Es wurde wohl vor kurzem erst Sand aufgeschüttet.

Wer Fisch und Meeresgetier mag, kommt hier gut auf seine Kosten zu kleinem Preis.

Wer Fisch und Meeresgetier mag, kommt hier gut auf seine Kosten zu kleinem Preis.

Kampot an sich hat nicht all zu viel touristisches zu bieten. Wir mögen es aber hin und wieder in Orten ein paar Tage zu verbringen wo man nicht ständig anderen Touristen über den Weg läuft. Wir hoffen so auch etwas mehr Einblick in den üblichen Alltag der Einheimischen zu bekommen. Es war ein netter Ausflug nach Kampot, der sich durchaus gelohnt hat. Was etwas anstrengend war, vorallem beim Tagesausflug im Tuktuk, waren die Straßen. Weite Teile sind lediglich Erdstraßen mit einem Haufen Schlaglöchern und ohne Asphalt. Der Tuktuk-Fahrer musste hin und wieder eine Pause einlegen und seine Arme ausschütteln. Und wer, wenn nicht diese Jungs sollten das gewohnt sein?

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Wir hatten genug gesehen von Kampot. Mit Kampotpfeffer, der den Rucksack nochmal etwas schwerer machte, und was wir noch nicht wussten, ungebetenen Passagieren im Gepäck, ging es weiter nach Phnom Penh.

Auf dem Markt in Kampot gibt es natürlich jede Menge Pfeffer.

Auf dem Markt in Kampot gibt es natürlich jede Menge Pfeffer.

Aber auch die für unsere Nasen sehr unangenehm stark riechende Fischpaste/Krabbenpaste. Sie findet in vielen Gerichten Verwendung

Aber auch die für unsere Nasen sehr unangenehm stark riechende Fischpaste/Krabbenpaste. Sie findet in vielen Gerichten Verwendung

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